Hilfe bei Migräne

Migräne

Die Migräne ist eine häufige neurologische Erkrankung, also eine Erkrankung des Gehirns, die etwa jeden zehnten Menschen betrifft. Dabei sind besonders Frauen oft daran erkrankt. Bei ihnen tritt die Migräne häufig im Jugendalter auf und ist meistens auch hormonell beeinflusst (siehe Lebensphase). Migräneerkrankungen treten familiär gehäuft auf, es gibt also eine vererbliche Neigung dazu.

Symptome

Typisch für die Migräne sind starke Kopfschmerzen, allerdings geht die Erkrankung mit weit mehr Symptomen einher. Betroffene leiden häufig unter einer Prodromphase, also einer Phase vor dem eigentlichen Kopfschmerzanfall. Das Prodrom wird auch Vorbotenphase genannt. In dieser Phase sind Stimmungsveränderungen, Geruchsempfindlichkeit und erhöhte Schmerzempfindlichkeit typisch. Viele Patienten leiden währenddessen auch unter Nackensteifigkeit und Genickschmerzen. Menschen mit einer sogenannten Aura erleben kurz vor dem Kopfschmerzbeginn auch neurologische Veränderungen. Dazu können vorübergehende Erblindung, die Wahrnehmung zackiger Lichtmuster oder auch Sprachstörungen gehören. In der eigentlichen Kopfschmerzphase sind Übelkeit, starke pulsierende, oft einseitige Kopfschmerzen, die durch Bewegung verstärkt werden, die klassischen Symptome. Meistens sind die Patienten in dieser Phase auch stark licht- und geräuschempfindlich. Anschließend an die häufig über mehrere Stunden bis Tage gehende Kopfschmerzphase folgt die sogenannte Rückbildungsphase, in der die Schmerzen und sonstige Symptome allmählich abklingen und die Patienten klassischerweise unter starker Erschöpfung leiden.

Ursachen und Prävention

Was eine Migräne verursacht, ist bisher noch wenig verstanden. Mit der Zeit können Betroffene allerdings ihre, oft sehr unterschiedlichen, Trigger ermitteln, die eine Migräneattacke auslösen können. Klassische Auslöser sind Hormonschwankungen, Stress (auch positiver) oder Veränderungen im Schlafrhythmus. Auch bestimmte Lebensmittel (Alkohol, Rotwein, Käse) können zu diesen Faktoren gehören. Stabile Tagesabläufe mit regelmäßigem Sport, gutem Nachtschlaf und wenigen Stressfaktoren gehören damit zu den wichtigsten Elementen der Vorbeugung von Migräneattacken (siehe Lebensstil und Ernährung und Prävention und Risikofaktoren).

Folgeerkrankungen

Migränepatienten sind chronische Schmerzpatienten, die eine gute Therapie benötigen. Je nach Zahl der Anfälle kann die Schmerzmitteleinnahme allerdings zu einem ganz eigenen Problem werden, das selbst wiederum zu Kopfschmerzen führen kann: den Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzen (kurz MÜK). Auch Nackenverspannungen und -schmerzen sind typische Begleiterscheinungen der Migräneerkrankung (siehe Begleit- und Folgeerkrankungen).

Behandlung

Für die akute Behandlung von Schmerzen werden klassische Schmerzmittel sowie Behandlungen gegen Übelkeit eingesetzt. Bei vielen Migräneanfällen reicht allerdings diese Behandlung nicht aus. Spezielle Migränemedikamente sind die Triptane, die bei Patienten ohne Aura oft gut einen Migräneanfall abkürzen können. Für Patienten mit Aura (also neurologischen Symptomen wie zackigen Lichtmustern) sollten wegen höherer Herz-Kreislaufrisiken auf diese Medikamente verzichten. Bei häufigen oder starken Attacken ist auch eine Migräneprophylaxe sinnvoll, die gemeinsam mit dem Neurologen bestimmt werden sollte. Je nach Patient, Migräneart und Begleiterkrankungen stehen unterschiedliche Therapien zur Auswahl (siehe Arzneimittel-Studien, Alternatives/Ergänzendes, Alternatives/Ergänzendes). Unterstützt wird die Therapie nach Bedarf durch Physiotherapie oder Massage, um dem Nackenschmerz zu begegnen.