Bewegung bei Übergewicht/Adipositas

 

Für die Therapie von Übergewicht oder Adipositas spielt Bewegung eine besondere Rolle, denn Bewegung hat viele positive Auswirkungen. Zum einen steigt der Energieverbrauch. Und wer mehr Energie verbraucht, als er mit der Nahrung zuführt, nimmt ab. Deshalb ist es für das Abnehmen wichtig, entweder den Energieverbrauch zu steigern, z. B. durch sportliche Aktivität, oder die Energiezufuhr über die Nahrung zu mindern. Zum anderen wirkt sich Bewegung positiv auf die Gesundheit von Herz und Gefäßen, auf den Stoffwechsel und die Psyche aus. Übergewichtige und adipöse Personen sollten unbedingt wissen, dass Bewegung auch dann, wenn kein Gewichtsverlust erzielt werden kann, gut für ihre Gesundheit ist.

Wissenschaftlich abgesicherte Empfehlungen zur Bewegung bei Adipositas gibt die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) in ihrer Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“. Für eine effektive Gewichtsabnahme werden mehr als 150 Minuten Bewegung pro Woche empfohlen (z. B. an 5 Tagen jeweils 30 Minuten lang oder z. B. an 2 Tagen 45 Minuten lang und an 2 Tagen 30 Minuten lang). Dabei sollten 1200 kcal bis 1800 kcal pro Woche durch das Training verbraucht werden. Wie viele Kalorien eine Person durch Bewegung verbraucht, hängt vom Gewicht, der ausgeübten Sportart und der Dauer der Bewegung ab. Ein Beispiel: Wenn eine Person, die 90 kg wiegt, 30 Minuten lang in langsamem Tempo läuft, verbraucht sie ca. 360 kcal.

 

Mehr Bewegung im Alltag und Sport in der Freizeit sollten angestrebt werden

Die DAG empfiehlt für eine Gewichtsabnahme, sowohl die Ernährung umzustellen als auch mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Durch die Kombination beider Maßnahmen können die größten Erfolge in Bezug auf den Gewichtsverlust erzielt werden.

Bei jeder Form der sportlichen Aktivität ist es zudem wichtig, dass keine Form der Überlastung stattfindet. Insbesondere, wenn der BMI bei 35 oder mehr liegt, sollte auf nicht belastende Sportarten wie Radfahren, Walken oder Wassergymnastik zurückgegriffen werden. Allgemein gilt: wer lange unsportlich war und neu mit Sport beginnt, kontaktiert am besten seinen Arzt und lässt sich von diesem unterstützen, um eine Überlastung von Herz, Kreislauf und Gelenken auszuschließen.

Eine besondere Rolle kommt laut der DAG auch der Alltagsbewegung zu. Wer mehr Bewegung in den Alltag integriert und diese zur Gewohnheit werden lässt, kann viel erreichen: Denn wer beispielsweise mit dem Rad zur Arbeit fährt, eine Haltestelle früher als geplant aus der U-Bahn aussteigt und den Rest des Weges zu Fuß geht oder die Treppe statt den Fahrstuhl nutzt, tut viel für seine Gesundheit und das meist ohne viel Aufwand.